Familie:

Nach der Coronapause sind die zahnärztlichen Untersuchungsteams des Kreises Unna wieder unterwegs zur Vorsorge bei Kindern. Sie üben Zähneputzen und vermitteln altersgerechtes Wissen über gesunde Zähne. Doch die ersten Besuche in Kitas und Schulen zeigen, dass sich die Zahngesundheit von Kindern durch die Coronapandemie deutlich verschlechtert hat und nehmen den Tag der Zahngesundheit am 25. September zum Anlass darauf hinzuweisen. 

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Foto: Zahnärztliche Untersuchung für Kinder
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Max Rolke Kreis Unna

„Die Auswertungen von ersten Untersuchungen nach der pandemiebedingten Zwangspause zeigen, dass sich der kindliche Zahngesundheitszustand sowohl bei den Milchzähnen als auch bei den bleibenden Zähnen verschlechtert hat“, so Dr. Claudia Sauerland, Leiterin des zahnärztlichen Dienstes. „Bei den zunächst rund 2.500 untersuchten Kindern im Kreisgebiet zeigen sich an den Milchzähnen der Erstklässler acht Prozent mehr zerstörte Zähne und elf Prozent weniger zahnärztlich versorgte Zähne als vor der Pandemie.“

Soziale Brennpunkte im Blickpunkt

Die Daten aus dem Gesundheitsamt zeigen noch mehr: Die Untersuchung bleibender Zähne von Viertklässlern in sozialen Brennpunkten ergab, dass sich der Anteil kariös erkrankter Zähne von 25 Prozent (Untersuchungszeitraum 2016 bis 2020) auf 44 Prozent (2021/22) erhöht hat. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil sanierter bleibender Zähne von 71 auf 50 Prozent. Bei Viertklässlern in sozialen Brennpunkten haben die zahnärztlichen Untersuchungsteams nach der Pandemie mehr als dreimal so viele zerstörte bleibende Zähne wie vorher feststellen müssen.

„Diese beunruhigenden Fakten unterstreichen auf eindrucksvolle Weise wie wichtig es ist, Gruppenprophylaxe als Daueraufgabe zu verstehen und umzusetzen“, so Dr. Sauerland. „Gehen wir in die Kitas und Schulen, erreichen wir damit diejenigen, die selten eine Zahnarztpraxis aufsuchen und tragen so zur gesundheitlichen Chancengleichheit bei.“

Teamwork hilft

Erfolg versprechen sich die Prophylaxefachkräfte und zahnärztlichen Teams des Kreises Unna auch von der Zusammenarbeit mit Akteuren aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen: Erzieher, Lehrer, Hebammen, niedergelassene Zahnärzte, Krankenkassen und auch die Kommunen selbst können mithelfen, das gesteckte Ziel des zahnärztlichen Gesundheitsdienstes zu erreichen:

„Wir wollen die Zahngesundheit im Kreis Unna mindestens wieder auf das Vor-Corona-Niveau bringen“, so Dr. Sauerland. „Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Der Tag der Zahngesundheit ist ein guter Aufhänger, alle daran zu erinnern.“

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Autor

Max Rolke - Kreis Unna

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