Politik:

Die Lohnlücke zwischen Mann und Frau in Deutschland ist weiterhin groß. Darauf macht traditionell der Equal Pay Day aufmerksam. In diesem Jahr fällt er auf den 7. März.

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Landrat Mario Löhr und die Gleichstellungsbeauftragte Leonie Engelhardt machen auf die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufmerksam.
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Max Rolke Kreis Unna

Das Datum des Equal Pay Day (EQPD) markiert symbolisch den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern.

Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt in diesem Jahr 18 Prozent. Was das mit dem 7. März, zu tun hat, erläutert Leonie Engelhardt, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Unna: „Rechnet man die 18 Prozent in Tage um, dann arbeiten Frauen die ersten 66 Tage des Jahres, vom 1. Januar bis zum 7. März 2022, umsonst.“

 Gerechte Bezahlung auch in Kunst und Kultur

In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ und legt einen Fokus auf die strukturellen Ursachen des eklatanten Gender Pay Gaps in Kunst und Kultur. Mit 30 Prozent liegt der Gender Pay Gap in Kunst und Kultur deutlich über dem branchenübergreifenden Durchschnittswert und zeigt die Ursachen wie durch ein Vergrößerungsglas, die für die gesamtgesellschaftliche geschlechterspezifische Lohnlücke von 18 Prozent verantwortlich sind: Gender-Stereotype, die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mangelnde Gehaltstransparenz.

 Kaum Fortschritte in den vergangenen Jahren

„Dass Frauen in bestimmten Berufen, Branchen oder auf den höheren Stufen der Karriereleiter fehlen, ist leider noch alltägliche Realität“, erklärt Leonie Engelhardt. „Frauen ergreifen noch immer verstärkt frauendominierte Berufe in den Bereichen Pflege und Erziehung, fehlen aber weiterhin in den sogenannten MINT Berufen.“

Engelhardt betont, die Berufswahl im sozialen wie im mathematisch-technisch-naturwissenschaftlichen Bereich müsse frei von Rollenstereotypen oder Barrieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere erfolgen. Nur dann sei eine Durchmischung geschlechtertypischer Berufe möglich.

Außerdem hätte eine Angleichung der Erwerbsarbeitszeiten von Frauen und Männern, mit einer vollzeitnahen Teilzeit zum Beispiel, die größte Auswirkung auf eine Verringerung des Gender Pay Gaps. Dies setzt eine gleiche Verteilung von familiärer Fürsorgeverantwortung voraus, die Frauen bisher immer noch häufiger als Männer übernehmen.

Weitere Informationen

www.equalpayday.de

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Autor

Max Rolke - Kreis Unna

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