Soziales:

Psychische Erkrankungen sind oft nur schwer zu erkennen – und können sie vom Patienten nicht kommuniziert werden, wird es schwierig. „Was tun?“, war die Frage der Experten-Fachtagung. 

Bild vergrößern: Fachtagung Doppeldiagnose
Die Referentin von der Universität Witten/Herdecke Annika Kleischmann zum Fachvortrag über Doppeldiagnose: Intelligenzminderung und psychische Störung.
© © Copyright
Leonie Bleimling Kreis Unna

Psychische Erkrankungen sind ohnehin oft nur schwer zu erkennen. Was aber wenn die Betroffenen aufgrund verminderter kognitiver Fähigkeiten kaum in der Lage sind Befindlichkeiten entsprechend mitzuteilen und die eigenen Wahrnehmungen zu vermitteln? Eine Kombination, die aufgrund eines erhöhten Risikos häufiger eintritt. Diesen schwierigen Diagnosen und den Folgerungen für Fachpersonal und das Hilfssystem widmen die Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften (PSAG) im Kreis Unna eine eigene Veranstaltung.

Landrat Mario Löhr begrüßte die Referentin von der Universität Witten/Herdecke, Annika Kleischmann und die zahlreichen Profis aus Einrichtungen und ambulanter Pflege. Er nutzte die Gelegenheit auf einer der ersten Präsenzveranstaltung der PSAG nach zwei Jahren Pandemie noch einmal grundsätzlich die Bedeutung der PSAG hervorzuheben und sicherte zu das Thema Inklusion und psychische Erkrankungen weiter auf der Tagesordnung zu halten.

„Da ist noch viel zu tun,“ so der Landrat wörtlich.

Die Diplom-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin Kleischmann hob in Ihrem Fachvortrag die Bedeutung der Doppeldiagnose Intelligenzminderung und psychische Störung für die Betroffenen hervor und vermittelte tiefe Einblicke in Diagnose und Therapie. Genau hier, bei der Therapie sahen alle Beteiligte die größte Herausforderung. Nach der Diagnose fehlt es häufig an Therapieangeboten, weil die therapeutische Versorgung oft nicht ausreichend ist.

Der Kreis Unna will mit Veranstaltungen, wie dieser grundsätzlich für Themen rund um Psychische Erkrankungen sensibilisieren. Für den Punkt Doppeldiagnosen scheint dies mit dem Vortrag von Annika Kleischmann gelungen, darin sind sich die Teilnehmenden des Abends einig, obwohl klar ist, da das Hilfssystem und die Eingliederungshilfe dabei noch vor großen Herausforderungen steht, so das Fazit.

Weitere Auskünfte erteilt die Inklusionsbeauftragte und Psychiatriekoordinatorin des Kreises Unna Jennifer Schmandt, erreichbar unter jennifer.schmandt@kreis-unna.de oder unter Fon 0 23 03 / 27-33 61.

Seite teilen

Autor

Volker Meier - Kreis Unna

Das könnte Sie auch interessieren