Der Kreis Unna ist ein gefragter Standort bei Logistikern. Auch die DPDHL-Gruppe weiß um die Vorzüge der Region – und hat erst kürzlich ein hochmodernes Fulfillment Center im Logistikpark an der A2 in Bergkamen eröffnet.
Alexander Heine Kreis Unna
Landrat Mario Löhr hatte jetzt Gelegenheit, sich den 40.000 Quadratmeter großen Betrieb anzusehen. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Verwaltungsvorstands und den Geschäftsführern der kreiseigenen Gesellschaften sah er sich an, wie Robotik- und Automatisierungstechnologie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen kann.
DHL Supply Chain, im DPDHL-Konzern der auf Kontraktlogistik spezialisierte Bereich, betreibt den Standort in Bergkamen unter anderem für das stark wachsende Onlinegeschäft von IKEA in Deutschland. Soll heißen: Bestellungen von Kunden im Onlineshop des Einrichtungskonzerns werden hier abgewickelt. Dafür lagern Tausende Artikel in den Hochregalen, die unmittelbar nach der Bestellung durch Kunden verpackt und versandt werden.
Roboter arbeiten im Zusammenspiel mit Menschenhand
Zum Einsatz kommen dabei unter anderem Roboter der Firma Locus, die im Zusammenspiel mit Menschenhand bestellte Waren sammeln. Laufwege werden so deutlich verkürzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich entlastet. Ersetzt wird die menschliche Arbeitskraft dadurch keineswegs. Im Gegenteil: Der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist seit der Inbetriebnahme des Standorts Bergkamen sogar gewachsen.
Landrat Mario Löhr zeigte sich beeindruckt von den Abläufen in dem Fulfillment Center. „Hier kommen modernste Technologien zum Einsatz. Es ist eindrucksvoll, was heute schon möglich ist.“ Dass DHL am Standort Bergkamen gleichwohl rund 380 Menschen beschäftige, sei gut und wichtig für die Region. „Wir brauchen Arbeitsplätze und ich habe ich habe heute gesehen, dass menschliche Arbeitskraft auch durch den Einsatz von Robotern keineswegs überflüssig wird.“
Bei der Vermittlung von Arbeitssuchenden kann der Kreis Unna durchaus helfen – und zwar mit dem Jobcenter. Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Kreises Unna, nutzte die Gelegenheit für erste Gespräche, die Anfang des kommenden Jahres fortgeführt und intensiviert werden sollen. Bestenfalls können DHL Supply Chain und die Kreisverwaltung in diesem Punkt voneinander profitieren.
In einem anderen Punkt hat sich die Zusammenarbeit zwischen Konzern und Kreis schon ausgezahlt: DHL hatte mit Blick auf eine ÖPNV-Anbindung des Logistikparks frühzeitig Kontakt mit dem kreiseigenen Verkehrsunternehmen VKU aufgenommen – der Kreistag hat den Wunsch aufgegriffen und für das erste Halbjahr 2023 einen Probebetrieb auf den Weg gebracht. Bei entsprechender Nachfrage soll eine dauerhafte Anbindung an das Liniennetz der VKU erfolgen.