Der Pflegebedarfsplan nimmt die Leistungsfähigkeit der Pflegeinfrastruktur im Kreis Unna in den Blick. Seit Jahren warnen die Sozialplaner vor Missständen in der Pflege – so auch in diesem Jahr.
Alexander Heine - Kreis Unna
Es drohe ein chronischer Personalnotstand, in der Folge kann die Versorgungsqualität gefährdet sein – auch im ambulanten Bereich. Zudem besteht für den Kreis Unna bis 2026 insgesamt ein Bedarf an 67 zusätzlichen Pflegeheimplätzen verteilt auf fünf kreisangehörige Kommunen (Bönen: 13 Plätze, Holzwickede: 10 Plätze, Lünen: 10 Plätze, Selm: 4 Plätze, Unna: 30 Plätze). Der Bedarf an weiteren 281 Tagespflegeplätzen verteilt auf alle Gemeinden und Kommunen soll ebenfalls ausgeschrieben werden. So hat es der Kreistag in seiner Sitzung zum Pflegebedarfsplan 2023 am 12. Dezember einstimmig beschlossen.
Steigender Bedarf für Pflegeplätze
„Es sind besonders Menschen im Alter von 80 Jahren und älter, die von Erkrankungen, Demenz und Pflegebedürftigkeit bedroht sind“, so Hans Zakel, Sozialplaner. „Sie benötigen Unterstützung im Alltag, wenn sie zu Hause wohnen bleiben möchten, oder gar einen Pflegeplatz.“ Die Zahl der Pflegebedürftigen wird ansteigen. Nach neusten Hochrechnungen wird bis zum Ende dieses Jahrzehnts für den Kreis Unna ein weiterer Anstieg um 7 Prozent vorhergesagt. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird von 28.440 (2021) auf 29.400 (2030) steigen. Der Bedarf steigt also an, während es gleichzeitig in den letzten Jahren immer weniger Pflegepersonal gibt.
Was also tun angesichts der enormen Herausforderungen? Landrat Löhr, so der Plan, soll sich stark machen bei denen, die an entscheidenden Stellschrauben drehen können: Der Kreis soll weiter im Bündnis engagiert mitwirken und sich für mehr Personal in der Pflege einsetzten. Und die Städte und Gemeinden sollen nach geeigneten Baugrundstücken und Objekten zum Umbauen Ausschau halten, um den perspektivisch steigenden Bedarf an Pflegeplätzen decken zu können.