Am Mittwoch, dem 10 Juli ist in einem Hobbybestand in Hamm ein Fall der Blauzungenkrankheit Typ 3 bei einem jungen Schaf nachgewiesen worden.
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Der Fall war in der kleinen Herde ein Einzelfall, dennoch rät der Kreis Unna Züchtern und Haltern von Rindern, Schafen oder Ziegen zu erhöhter Aufmerksamkeit. Zudem weist das Veterinäramt auf die Möglichkeit von Impfungen hin. Die Erkrankung wird nicht auf den Menschen übertragen, auch der Verzehr von Produkten erkrankter Tiere wäre unbedenklich.
Informationen zur Blauzungenkrankheit
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige, virusbedingte Tierseuche, die von blutsaugenden Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen) auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer sowie Neuweltkameliden (Lamas, Alpakas und deren Wildformen) übertragen werden kann. Die Gnitzen können, je nach Witterungsbedingungen, Strecken bis zu 150 km zurücklegen.
Die ursprünglich aus Afrika stammende Tierseuche hat sich weltweit verbreitet. In Europa gibt es seit 2006 immer wieder Ausbrüche in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Serotypen.
Von diesem Virus sind bislang mindestens 24 verschiedene Serotypen bekannt, die jeweils eine unterschiedliche Virulenz (krankmachende Eigenschaften) aufweisen.
Nachdem Deutschland in den Jahren 2006 bis 2009 von der Blauzungenkrankheit Serotyp 4 und 8 stark betroffen war, war es von 2012 bis Dezember 2018 offiziell frei von dieser Tierseuche.
Von 2019 bis 2021 traten erneut Blauzungenfälle mit dem Serotyp 8 in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland auf. Seit September 2023 wurden in den Niederlanden Blauzungenfälle mit dem Serotyp 3 festgestellt. Ende September 2023 traten erste Fälle in Nordrhein – Westfalen und mittlerweile auch in Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz auf. Aufgrund dieser Feststellungen wurde der Status „BTV-frei“ für diese Bundesländer sowie Belgien und die Niederlande ausgesetzt und es traten Verbringungsregelungen in Kraft. Weiterhin ist die Möglichkeit zu Impfung gegen die BTV – Serotyp 3 zugelassen.
Weitere Informationen finden Sie beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LaNUV).