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Anlässlich des 900. Geburtstags des berühmten Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa widmet ihm das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die Ausstellung „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“ an zwei Orten – in Selm und Münster. Regulär geöffnet ist die Ausstellung in Selm ab dem 14. September.

Bild vergrößern: Foto: Dr. Georg Lunemann, LWL-Direktor (l.) und Dr. Hermann Arnhold, Direktor LWL-Museum für Kunst und Kultur stellten die Ausstellung vor.
Foto: Dr. Georg Lunemann, LWL-Direktor (l.) und Dr. Hermann Arnhold, Direktor LWL-Museum für Kunst und Kultur stellten die Ausstellung vor.
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Image Kollektiv/Carmen Körner

Die Ausstellung „Das Vermächtnis von Cappenberg“ (14. September bis 5. Februar) in Schloss Cappenberg bei Selm bildet den Auftakt und ist ab Mittwoch, 14. September geöffnet. Die Ausstellung mit rund 60 Exponaten zeigt die Verbindungen zwischen dem Kloster und Kaiser Barbarossa im 12. Jahrhundert. Die Gründung des Stifts Cappenberg 1122 hatte die Geschichte Westfalens maßgeblich beeinflusst.

„Das Schloss Cappenberg und die Stiftskirche mit der engen Verbindung zu Barbarossa erzählen eine bewegende Etappe westfälischer Geschichte.“ - Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann

„Geschichte vom Umdenken und Umdeuten“

Als schwäbischer Herzogssohn und seit 1155 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation lenkte Barbarossa die Geschicke Europas mit.

„Schwäbischer Adeliger, Ritter, Politiker und Mythos - wie kaum ein anderer Herrscher prägt der Staufer Friedrich I. Barbarossa bis heute unsere Vorstellung von Macht, Ruhm und Glanz eines mittelalterlichen Königs und Kaisers“, sagte der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann, am Montag, 12. September in Cappenberg. „Das Schloss Cappenberg und die Stiftskirche mit der engen Verbindung zu Barbarossa erzählen eine bewegende Etappe westfälischer Geschichte. Sie gibt Aufschluss über das Leben der schillernden Figur von Kaiser Rotbart. Wir erzählen in der Ausstellung eine Aussteiger-Geschichte, eine Geschichte vom Umdenken, aber auch vom Umdeuten.“

Graf Otto von Cappenberg war 1122 Taufpate Barbarossas. 1156 schenkte er als Stiftsprobst dem Kloster den berühmten Cappenberger Kopf und die Taufschale des Kaisers (heute im Besitz des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin). Sie bilden das Vermächtnis von Cappenberg und sind zugleich die Hauptwerke der Ausstellung. Die Umwandlung der Burg Cappenberg in ein Kloster 1122 gilt als eine der wesentlichen Weichenstellungen der Geschichte Westfalens. Der Erinnerungsort Cappenberg gedenkt wichtiger Personen und Ereignisse mittelalterlicher Geschichte.

Bild vergrößern: Foto: Barbarossakopf um 1150/60 Selm-Cappenberg, Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes Evangelist.
Foto: Barbarossakopf um 1150/60 Selm-Cappenberg, Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes Evangelist.
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Foto: Stephan Kube, Greven Foto: Stephan Kube, Greven


Neue Ausstellung – neue Aspekte

Die aktuelle Ausstellung deckt hierzu neue Aspekte auf: Als Sühne für die Brandstiftung des Domes und der Stadt Münster entsagten die Brüder Gottfried und Otto von Cappenberg dem weltlichen Leben, übergaben ihren Besitz der Kirche und traten dem geistlichen Leben bei.

Indem Otto von Cappenberg sein süddeutsches Erbe den Staufern überließ, trug er zum Auf-stieg der Familie Barbarossas zu königlichen und kaiserlichen Würden bei. So wurde er Taufpate von Friedrich Barbarossa. Die Ausstellung zeigt, wie die Stiftsgründung mit der Geschichte Barbarossas und mit dem damals ausgehandelten Frieden zwischen Papst und Kaiser verbunden ist.

Am Eröffnungstag, 13. September, ist der Eintritt ab 18.30 Uhr in Schloss Cappenberg bis 22 Uhr frei.

Gefördert wird die Ausstellung von: Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes Nord-rhein-Westfalen, Kulturstiftung der Länder, Kunststiftung NRW, Provinzial Stiftung, Sparkasse Münsterland Ost, LWL-Kulturstiftung, Stiftung kunst³, Freunde des Museums, Rotary Club Selm - Kaiser Barbarossa und Kreis Unna.

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Autor

Frank Tafertshofer / LWL - Kreis Unna

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