Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe steht bei Katastrophen und im Zivilschutz den Ländern zur Seite und baut eine Medizinische Taskforce auf. Im Kreis Unna wird diese durch einen Krankentransportwagen ausgebaut, der jetzt übergeben wurde.
Max Rolke Kreis Unna
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) übernimmt für den Bund die Aufgabe des Zivilschutzes, sorgt für Hilfe und Unterstützung der Bevölkerung in Krisenlagen und tritt den Bundesländern bei Katastrophenbewältigung helfend zur Seite.
Ein Baustein hierfür ist die Medizinische Taskforce (MTF), eine bundesweit im Aufbau befindliche taktische Einsatzabteilung mit Spezialfähigkeiten, getragen durch öffentliche und private Organisationen. Diese wird jetzt im Kreis Unna durch einen Krankentransportwagen ausgebaut.
„Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Krankentransportwagen (KTW) Typ B ZS der zweiten Generation“, so Kreisbrandmeister Martin Weber bei der Vorstellung. Landrat Mario Löhr hat das von der Bundesrepublik finanzierte und vom Land NRW zugeteilte Fahrzeug gemeinsam mit Sicherheitsdezernent Holger Gutzeit, Kreisbrandmeister Martin Weber und Vertretern des DRK-Kreisverbandes am Mittwoch, 14. August am Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Unna in Empfang genommen.
DRK-Kreisverbandspräsident Michael Makiolla: „Das DRK ist ein wichtiger und verlässlicher Partner vor Ort, wenn es um Zivilschutz und Katastrophenhilfe geht. Wir halten das Know-how gemeinsam mit vielen weiteren Hilfsorganisationen bereit und sind einsatzfähig, wenn es ernst wird. Der neue Krankentransportwagen ist bei uns in guten Händen.“
„Das DRK ist ein wichtiger und verlässlicher Partner vor Ort, wenn es um Zivilschutz und Katastrophenhilfe geht.“
- DRK-Kreisverbandspräsident Michael Makiolla
Stationiert beim DRK Holzwickede
Das Fahrzeug wird künftig zum Patiententransport eingesetzt und beim DRK-Ortsverein Holzwickede e.V. stationiert. Das DRK kann es für eigene Zwecke einsetzen, muss es aber im Rahmen der Landes- und Bundeskonzepte in erster Linie für den Einsatz im Zivilschutz und der Katastrophenhilfe bereithalten.
„Zur EM ist zuletzt ein Patiententransportzug im Einsatz gewesen. Er wird aufgebaut und bereitgehalten, wenn es zu einer größeren Anzahl an Verletzten kommen kann und viele Personen erstversorgt und transportiert werden müssen. In diesem Zusammenhang greifen wir dann künftig auch auf den KTW zurück“, so Kreisbrandmeister Weber.
Medizinische Task Force (MTF)
Der neue KTW Typ B ZS ist die 2. Generation von KTW des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Er dient als Ergänzung des Katastrophenschutzes der Länder für Zwecke des Zivilschutzes und spielt eine entscheidende Rolle im Sanitätsdienst der Medizinischen Task Force, kurz MTF. Die MTF des Bundes ist eine standardisierte Einheit mit Spezialfähigkeiten zur Bewältigung einer großen Zahl von Verletzten im Zivilschutz oder der bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe des Bundes.
„Unsere Konzepte stehen, wir haben zuletzt bei der EM und bei einem Busunfall gezeigt, dass wir schnell handlungsfähig sind“, ergänzt Landrat Mario Löhr.
„Wir stellen uns auch darauf ein, dass Naturkatastrophen durch die Folgen des Klimawandels häufiger werden und wollen gut aufgestellt sein, wenn es ernst wird.“
- Landrat Mario Löhr
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Max Rolke Kreis Unna -
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Ausstattung und Kosten
Neben der Ausstattung mit Allradantrieb verfügt der neue KTW über zwei Tragen, sodass er für einen Patiententransport von zwei verletzten Personen inklusive medizinischer Beobachtung geeignet ist. Neu ist, dass die zweite Trage in einem Außenfach untergebracht werden kann, wenn sie nicht benötigt wird. Dadurch werden mehr Ergonomie und mehr Sicherheit im Patientenraum geschaffen, sollte nur ein Patient liegend transportiert werden müssen.
Im Außenfach sind außerdem eine Vakuummatratze und ein Notfallrucksack untergebrauch sowie eine Traumatasche mit Verbandmaterial, Tourniquets (Abbindesystem für stark blutende Wunden), Beckenschlinge und Schienungsmaterialien.
Der übergebene KTW wird zukünftig in der Einsatzeinheit NRW UN03 (bestehend aus den DRK Ortsvereinen Unna, Holzwickede, Schwerte und Fröndenberg) in Holzwickede stationiert und leistet einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Region. Ein Fahrzeug kostet rund 136.000 Euro.