Neben der bildenden Kunst ist der Student fasziniert von der Musik und trägt als Jazzmusiker zu seinem Lebensunterhalt bei. Anfänglich geprägt von der informellen Kunst mit ihrem gestisch-expressiven Pinselduktus, entwickelt Otmar Alt schon bald eine eigene Bildsprache, in der die reduzierte Farbigkeit von leuchtenden Farbflächenformen abgelöst wird. Um 1965 nehmen seine Arbeiten verstärkt figurative Züge an, deren Charakter mit der zunehmenden Lebenserfahrung des Künstlers reift.
Heute zählt Otmar Alt neben Horst Antes und HAP Gries haber zu den wichtigsten Vertretern der „Neuen Figuration“ in Deutschland. Alts phantasievolle und farbenkräftige Werke wie auch seine Vielseitigkeit in Form und Gestaltung reflektieren seine Experimentierfreude, Neugierde und Ausgelassenheit. Seine fröhlich-bunten Kunstwerke sind jedoch nicht ohne Tiefgang, wie der genauere Blick offenbart.
Sei es ein ironischer Titel, eine versteckte Geschichte, pralle Erotik oder einfach die gestalterische Bildkomposition – die Werke Otmar Alts sind oft mehr als sie auf den ersten Blick scheinen. Sie animieren den Betrachter zum intensiveren Schauen, zum Suchen nach Bekanntem und regen zum Schmunzeln oder auch Nachdenken an. Dabei ist sein Facettenreichtum unerschöpflich. Sein OEuvre umfasst nicht nur Malerei, Grafik und Skulptur, sondern reicht weit bis in unseren Alltag hinein. Ob als Brunnengestaltung in Duisburg, in Oelde, Mocca- Service der Firma Rosenthal oder im Skulpturenpark der Otmar-Alt-Stiftung – der Künstler kann uns überall begegnen. - Sigrid Zielke M. A. -
