Wer wieviel verdient – das wird nur selten offengelegt. Als Folge dieses Tabus bleiben viele Frauen bescheiden und formulieren ihre Gehaltsforderungen zurückhaltend, weil sie sich selbst niedriger einstufen als Männer. Deshalb dreht sich der Equal Pay Day in diesem Jahr um das Thema Transparenz.
Lohnlücke von immer noch 22 Prozent
Durchschaubare Bewertungsverfahren und Vergütungsstrukturen in Unternehmen sind eine zentrale Voraussetzung, um die Lohnlücke von aktuell immer noch 22 Prozent zwischen den Geschlechtern zu schließen. „Frauen müssen wissen, wieviel verdient wird, und dürfen sich nicht damit zufriedengeben, weniger zu bekommen“, sagt Heidi Bierkämper-Braun, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Unna.
Aktionen machen Differenz sichtbar
Sie und die weiteren Gleichstellungsbeauftragten im Kreis machen den Unterschied auf dem Gehaltszettel rund um den 20. März mit Aktionen anschaulich. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Netzwerks „Frau und Beruf“ und der Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet stellen sie in allen Städten und Gemeinden lebensgroße Figuren auf - Männer und Frauen, die auf unterschiedlich hohen Sockeln stehen. Der Höhenunterschied markiert die Differenz auf der Entgeltabrechnung. Die Aufsteller finden sich bis Montag, 23. März im Kreishaus-Foyer, während vor dem Verwaltungsgebäude die roten Equal-Pay-Day-Flaggen wehen.
„Gleichstellung bedeutet auch, dass Frauen genauso gut verdienen wie Männer“, unterstreicht Bierkämper-Braun, dass es beim Equal Pay Day nicht um Sonderrechte geht, sondern um eine Gleichbehandlung.
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