Wie schon in der Vergangenheit stammt der weitaus größte Teil der Menschen, die nach der Einbürgerungsfeier im Kreishaus nun die deutsche Staatsangehörigkeit haben, aus der Türkei. Diese Zahl ist allerdings seit einigen Jahren rückläufig. „Ein konkreter Grund dafür lässt sich schwer festmachen“, erklärt Gabriele Hilker aus der Einbürgerungsbehörde. „Die 2014 geführte Diskussion um die doppelte Staatsangehörigkeit spielt aber sicherlich immer noch eine Rolle.“
Diskussion um doppelte Staatsbürgerschaft
Viele Bürger aus Nicht-EU-Staaten seien fälschlicherweise davon ausgegangen, dass sie künftig bei einer Einbürgerung ihre Heimatstaatsangehörigkeit behalten könnten. „Eine solche Regelung gilt für EU-Bürger und für Bürger aus der Schweiz“, unterstreicht Gabriele Hilker. Außerdem gebe es einige andere Staaten, nach deren Recht kein Ausscheiden aus der „alten“ Staatsangehörigkeit möglich ist: „Das sind zum Beispiel Afghanistan, Algerien, Eritrea oder Iran“, erläutert Hilker.
Trotz aller Zurückhaltung im Vergleich zu den Vorjahren wechselte der mit 78 Personen weitaus größte Teil der neuen deutschen Staatsbürger von der türkischen in die deutsche Staatsbürgerschaft. Mit großem Abstand folgten Menschen aus Polen (22), Afghanistan (8), Griechenland (8), dem Kosovo (7), Marokko (7), Sri-Lanka (7) und Kroatien (6). Die weiteren Neubürger stammen unter anderem ursprünglich aus Kasachstan, der Ukraine, Russland, Syrien und Portugal.
Lebensmittelpunkt im Kreis gewählt
Die insgesamt 184 Neubürger aus dem Kreis wählten Bergkamen (41), Kamen (37), Schwerte (31), Werne (27), Bönen (18), Holzwickede (12), Fröndenberg (10) und Selm (8) zu ihrem neuen Lebensmittelpunkt.
Die deutsche Staatsangehörigkeit bleibt für viele weitere Menschen erklärtes Ziel: Im vergangenen Jahr gingen 245 neue Einbürgerungsanträge beim Kreis ein. Damit ist die Zahl gegenüber 2014 (234) leicht gestiegen.
- Birgit Kalle -
