Bildung:

Ein Schulabschluss öffnet viele Türen – aber nicht immer warten dahinter Erfolgsaussichten. Wer sich jedoch für eine Berufsausbildung entscheidet, dem stehen buchstäblich alle Türen offen; davon ist Landrat Mario Löhr überzeugt. Im Schulterschluss mit Arbeitsmarktakteuren und Arbeitgebern gab er in dieser Woche den Startschuss für seine Ausbildungsoffensive.

Bild vergrößern: 12-20 LR Löhr beim Unternehmergespräch_klein Foto Alexander Heine - Kreis Unna
Landrat Löhr hat zum Unternehmergespräch nach Holzwickede eingeladen.
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Alexander Heine Kreis Unna

Landrat Mario Löhr will den Kreis Unna zum Motor von Ausbildung in der Region machen. Dafür hat er mit Fachleuten aus Politik und Verwaltung sowie Arbeitsmarktakteuren eine Strategie erarbeitet, die auf mehr Ausbildungsverhältnisse in dualer und schulischer Ausbildung abzielt. Damit will Löhr dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel etwas entgegensetzen – und nicht tatenlos dabei zu sehen, wie der Fachkräftemangel zu einem immer größer werdenden Wirtschaftsrisiko für Unternehmen im Kreis Unna wird.


Die erklärten Ziele sind durchaus ambitioniert. So soll jeder Schulabgänger ein passendes Angebot in Richtung Ausbildung erhalten – und im Gegenzug soll für jede freie Ausbildungsstelle ein Bewerber vorgeschlagen werden. Das Jobcenter Kreis Unna und die Agentur für Arbeit Hamm wollen ihre Beratung in Abschlussklassen ausbauen und mit geeigneten Mitteln mit dazu beitragen, das sogenannte Matching zu verbessern. Alles in allem soll die Attraktivität von Ausbildung gesteigert und als echte Alternative zu Schule und Studium aufgezeigt werden.

Insgesamt 14 Punkte umfasst das Maßnahmenpaket, das Landrat Mario Löhr dafür in dieser Woche vorgestellt hat. Unter anderem ist am Berufskolleg in Lünen ein Pilotprojekt zur Berufsberatung in Abgangsklassen gestartet, das bis 2025 möglichst kreisweit ausgeweitet werden soll: Noch unentschlossene Schüler erhalten ein Ausbildungsplatzangebot. Ein wichtiger Baustein ist auch die Ansprache der Elternhäuser: Alle Eltern der achten Jahrgänge an allen Schulen im Kreis Unna erhalten Post vom Landrat, worin die konkreten Angebote zur Berufsorientierung im Kreis Unna aufgezeigt werden. Manches davon gibt es schon, manches ist ganz neu – und manches wird weiterentwickelt.

An manchen Stellen sei auch die Mitarbeit der Unternehmen erforderlich, warb Landrat Mario Löhr bei der Präsentation der Ausbildungsoffensive um Unterstützung. Sie sollen ihre Praktika in ein zentrales System der Kreisverwaltung eintragen, damit Schülerinnen und Schüler nur noch an einer Stelle suchen müssen. Und: Es werden Mittel und Wege ausgelotet, wie die Bewerbungsunterlagen abgelehnter Interessenten unkompliziert und unbürokratisch gegebenenfalls an andere Ausbildungsbetriebe weitergegeben werden können. Nach den positiven Rückmeldungen zu den Ideen im Rahmen der Präsentation wird Landrat Mario Löhr über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Unna (WFG) nun um möglichst breite Unterstützung bei Betrieben im Kreis Unna werben.

„In vielen Elternhäusern ist eine Ausbildung leider immer noch weniger angesehen als ein Hochschulstudium – dabei sind die beruflichen Möglichkeiten vielfältig, auch was Karrierechancen und Gehaltserwartungen angeht“, sagt Landrat Mario Löhr. „Und manchmal ist ein Studium trotz eines Abiturs auch schlicht und ergreifend nicht der richtige Weg für die eigenen Ziele.“

Die Präsentation des Maßnahmenpakets in dieser Woche war der Startschuss für die Ausbildungsoffensive, die bis Ende 2025 zahlreiche Etappenziele setzt. Erfolgreich war die Offensive, wenn das Gesamtziel schlussendlich erreicht ist: Mehr junge Menschen in Ausbildung bringen.

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Alexander Heine - Kreis Unna

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