Die Immobilienpreise sind im ersten Jahr 2022 weiter gestiegen, eine Trendwende ist noch nicht erkennbar. Das sagen die Experten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Unna
Geoinformation und Kataster Kreis Unna
Die Experten haben einen ersten Trendbericht veröffentlicht, in dem sie 1.268 Kaufverträge aus acht Städten und Gemeinden im Kreis (alle bis auf Unna und Lünen) unter die Lupe genommen haben.
So wurden im ersten Halbjahr 2022 insgesamt rund 406 Millionen Euro auf dem Immobilienmarkt umgesetzt. Den größten Anteil daran haben bebaute Grundstücke, das sind überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser (293,2 Millionen Euro). Für unbebaute Grundstücke zahlten die Käufer insgesamt 23,9 Millionen Euro und für Wohneigentum 57,1 Millionen.
Trend zeigt Preis-Steigerung
„Es ist schwierig, die Daten zu interpretieren mit Blick auf den Krieg, die Energiepreise und steigende Zinsen.“
- Dominik Finsterbusch - Fachbereich Geoinformation und Kataster
„Es ist schwierig, die Daten zu interpretieren, weil wir aus Januar, Februar noch ältere Verträge haben, die zu den bekannten, alten Konditionen verhandelt worden sind und auch Verträge aus März, April, die schon mit Blick auf den Krieg, die Energiepreise und steigende Zinsen verhandelt wurden“, so Dominik Finsterbusch, Verfasser des Trendberichts aus der Geschäftsstelle. „Aus diesen Daten erkennen wir zunächst weiter eine Steigerung der Preise für das erste Halbjahr – wie die Preise sich im zweiten Halbjahr weiter entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Das ist dann Thema für den Grundstückmarktbericht.“
So sind die Preise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser kreisweit im ersten Halbjahr um 11 Prozent gestiegen. Im Schnitt lag das Baujahr der Häuser bei 1972. Ausgewertet wurden 116 geeignete Kaufverträge. Und die Daten zeigen: Am teuersten waren freistehende Häuser in Schwerte (im Schnitt 493.000 Euro). Auch 135 Kaufverträge für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser konnten ausgewertet werden. Hier stiegen die Preise kreisweit im Schnitt um 5 Prozent. Die größte Veränderung gegenüber 2021 ist für Kamen festzustellen: Ein Haus kostete dort 18 Prozent mehr als 2021. Auf dem Wohnungsmarkt ist eine Preissteigerung von 7,7 Prozent zu erkennen.
Sachwertfaktoren
„Wir haben auch die sogenannten Sachwertfaktoren ausgewertet. Hierbei wird der Kaufpreis ins Verhältnis zum objektiven Wert – dem Sachwert – gesetzt. Es ist zu erkennen, dass Häuser teurer verkauft werden, als sie objektiv wert sind“, so Finsterbusch.
Während ein Haus mit einem Sachwert in Höhe von 300.000 Euro im Jahr 2021 zum Beispiel noch durchschnittlich 369.000 Euro gekostet hat, waren es im ersten Halbjahr 2022 bereits 390.000 Euro. Das zeigt: Auch über die Sachwertfaktoren sind Preissteigerungen zu erkennen.