Wirtschaft:

Für den in Bönen geplanten Bio-Economy-Campus kann nun ein Förderantrag im Rahmen des 5-StandorteProgramms gestellt werden.

Bild vergrößern: Sascha Dorday (v.l.n.r.), Dr. Oliver Bonkamp, Dr. Christian Rose, Bürgermeister Stephan Rotering und André Müller freuen sich über das regionale Siegel
Sascha Dorday (v.l.n.r.), Dr. Oliver Bonkamp, Dr. Christian Rose, Bürgermeister Stephan Rotering und André Müller freuen sich über das regionale Siegel.
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Ute Heinze WFG

Die Experten aus dem Strukturstärkungsrat bescheinigten dem Projekt in der jüngsten Sitzung positive Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte sowie einen besonderen Nachhaltigkeitseffekt und zeichneten es mit drei Sternen aus. Mit diesem regionalen Siegel empfiehlt der Strukturstärkungsrat der Landesregierung NRW das Projekt zur Förderung.

Zum Hintergrund: Mit dem Bio-Economy-Campus soll in der Gemeinde ein Wissenstransfercampus entstehen, der Wissenschaft und Wirtschaft im Themenfeld der Bioökonomie vereint. Neben dem Bau von Labor- und Technikumsflächen für bioökonomische Anwendungen ist langfristig auch ein virtuelles Transferinstitut für Bioökonomie und nachhaltige Entwicklung als Verbund der Hochschulen in der Region geplant. Die Projektkoordination hat die Bio-Security Management GmbH, die in der Gemeinde bereits das Kompetenzzentrum Bio-Security für biologische Sicherheit betreibt, inne.

„Der Bio-Economy-Campus ist ein Leuchtturmprojekt mit einzigartigem Charakter über die Region hinaus und ein echter Gewinn für unsere Gemeinde und den Kreis Unna. Ich freue mich deshalb sehr, dass nun ein entsprechender Förderantrag gestellt werden kann und möchte mich bei unseren Projektverantwortlichen der Bio-Security Management GmbH und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) bedanken, die durch ihr Projektbüro zum 5-Standorte-Programm im Kreis Unna bei der Projektqualifizierung für den Bio-Economy-Campus mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagte Bönens Bürgermeister Stephan Rotering jetzt am Rande eines Fototermins.

„Das Projektvolumen beläuft sich auf etwa 24,5 Millionen Euro. Das Kompetenzzentrum Bio-Security wird nun eine 95-prozentige Förderung durch Bund und Land bei der Bezirksregierung beantragen“, erklärt WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday das weitere Prozedere.

„Der Bio-Economy-Campus ist die logische Erweiterung des bestehenden Kompetenzzentrums Bio-Security. Auch setzen wir mit Bioökonomie auf den Megatrend des nächsten Jahrzehnts. Weiterhin benötigen wir hier am Standort Bönen dringend weitere Labor- und Technikumsflächen auch für Neuansiedlungen. Zudem haben die Unternehmen, die bereits Mieter im Kompetenzzentrum Bio-Security sind, aktuell nur sehr begrenzt Erweiterungsmöglichkeiten. Im Bereich der Lebensmittelsicherheit genießt das Kompetenzzentrum Bio-Security durch die langjährige Expertise und die innovativen Startups bei uns im Haus ein großes Renommee. Dies gilt es in Richtung bioökonomischer Fragestellungen mit dem Bio-Economy-Campus auszubauen“, so Dr. Christian Rose, Geschäftsführer der Bio-Security Management GmbH.

Konkret soll auf einer Erweiterungsfläche am jetzigen Standort an der Siemensstraße ein dreistöckiges Gebäude mit rund 4.900 Quadratmetern Fläche entstehen. Die derzeitigen Planungen sehen im Erdgeschoss Flächen für die Bio-Prozesstechnik vor, wo beispielsweise fermentative Anwendungen für die Produktion neuer Lebensmittel erprobt werden sollen. Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen klassische mikrobiologische Labore eingerichtet werden. „Konkret wollen wir mit dem Bio-Economy-Campus die Technologielücke zwischen Reagenzglas und dem Nachweis der Marktfähigkeit schließen – sozusagen von der Idee zum Proof of Concept. Denn das was für kleine Mengen unter Laborbedingungen funktioniert, muss noch lange nicht für größere Produktionskapazitäten gelten. Daher wollen wir am Standort Bönen die entsprechenden Räumlichkeiten mit kleinen, mittleren und großen Fermentern zur Verfügung stellen, um u. a. Ergebnisse aus der Wissenschaft auch in den Markt zu bringen. Fermentationsanlagen in der von uns vorgesehenen Größe könnten dann auch von der Startup-Szene genutzt werden. Das wäre einzigartig in NRW“, erklärt Dr. Oliver Bonkamp, Prokurist der Bio-Security Management GmbH, abschließend.

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