Bildung:

Kindeswohlgefährdung hat viele Gesichter. Doch wie erkennt man, wenn ein Kind Gewalt erlebt hat? Wie umgehen mit Verdachtsfällen? Und welche Schutzmöglichkeiten bietet das Rechtssystem? Antworten liefert eine Inhouse-Schulung des Kreises Unna.

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Die Qualität des Kinderschutzes im Kreis Unna erhöhen: Das ist das Ziel der Inhouse-Schulung, in der Fachkräfte zur Kinderschutzfachkraft weitergebildet werden.
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Fachkräfte nehmen Anfang Dezember an einer Inhouse-Fortbildung teil, die durch Sina Feige, Koordinatorin Frühe Hilfen und Kinderschutz des Kreises Unna, organisiert wird.

In dieser Fortbildung werden durch einen externen Referenten Fachkräfte zur Kinderschutzfachkraft („Insoweit erfahrenen Fachkraft”) ausgebildet. Eine „Insoweit erfahrene Fachkraft" ist die Bezeichnung für die beratende Person zur Einschätzung des Gefährdungsrisikos bei einer vermuteten Kindeswohlgefährdung.

Die Fortbildung enthält drei größere Themenblöcke, konkrete Fallarbeit und am Ende eine Abschlussprüfung.

Qualität des Kinderschutzes weiter erhöhen

Intern nehmen zehn Fachkräfte des Jugendamtes Kreis Unna teil - darunter Kolleginnen aus der Erziehungsberatungsstelle, dem Allgemeinen Sozialdienst und der Kitafachberatung. Extern nehmen ebenfalls zehn Fachkräfte aus Schulen, Kitas, dem Gesundheitswesen und dem Arbeitsbereich Flucht und Migration teil. Diese sind Netzwerkpartner des Netzwerkes Frühe Hilfen und Kinderschutz, das bereits seit vielen Jahren aktiv in den Kommunen des Kreises Unna (Bönen, Fröndenberg, Holzwickede) ist.

Durch die Teilnehmenden aus verschiedenen Arbeitsbereichen kann die Qualität des Kinderschutzes im Kreis Unna weiter erhöht werden.

Eine Kinderschutzfachkraft muss bei Verdachtsmomenten einer möglichen Gefährdung von Kindern und Jugendlichen hinzugezogen werden.

Die gesetzliche Vorgabe, verankert in den Paragrafen 8a Abs. 4 und 8b Abs. 1 im Sozialgesetzbuch (SGB VIII), eine Kinderschutzfachkraft zum Prozess der Gefährdungsabschätzung hinzuzuziehen, will Qualität durch fachliche Kompetenzen im Beratungsprozess sicherstellen. Es ist ihre Aufgabe, den Prozess qualifiziert und strukturiert zu begleiten und die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren zu instruieren.

Die Kinderschutzfachkraft bündelt Vorhandenes und sorgt für die Einleitung entsprechender Maßnahmen, die die Fachkräfte vor Ort erfüllen.

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Autor

Leonie Joost - Kreis Unna

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