Ortung per Mobilfunk / Kreis Unna

Sicherheit: – Datum: 04.01.2024

Wie finden Rettungskräfte zum Unfallort? Vor allem in ländlichen Gebieten ist es gar nicht so leicht zu beschreiben, wo der Rettungswagen hinkommen soll. Die Leitstelle klärt auf: Das geht mittels automatischem Ortungssystem, das bei einem Notruf Positionsdaten übermittelt.

Bild vergrößern: Disponent in der Rettungsleitstelle — Disponent in der Rettungsleitstelle

„In Holzwickede stellen sich Bürgerinnen und Bürger häufiger die Frage, ob es sich nicht sinnvoll ist, an Bänken oder Feldwegen Nummern zu hinterlegen. Die kann die Leitstelle dann direkt lokalisieren, damit Rettungskräfte schnell wissen, von wo der Notruf aus abgesetzt wird“, so Bernd Kasischke, erster Beigeordneter der Gemeinde Holzwickede. „Solche Notfall-Positionsnummern gibt es bei uns nicht.“

„Muss es auch nicht“, sagt Oliver Kortmann aus der Leitstelle des Kreises Unna. Die Ortung passiert bei einem Notruf auf zwei Wegen: Einmal über die Abfrage des Disponenten in der Leitstelle und unter Zuhilfenahme von GPS-Daten, die automatisch mit einem Notruf übermittelt werden.

Ortung per Smartphone

„Unsere Disponenten fragen zuerst immer den Anrufer, wo sich der Notfall befindet. Kann der dann nicht genau beschreiben wo er ist, greift die Advanced Mobile Location (AML)“, erklärt Kortmann. „Mit diesem Dienst wird automatisch die aktuelle Position des Anrufers an die Leistelle übermittelt.“

Das Mobiltelefon erkennt dabei, wann es sich um einen Notruf handelt, aktiviert die internen Ortungsfunktionen (GPS) und sendet die Positionsdaten automatisch. Die Daten stehen der Leitstellen für 60 Minuten zum Abruf zur Verfügung. Anschließend werden die Daten in der Datenbank gelöscht.

Die Positionsübermittlung beim Notruf ist standardmäßig im Smartphone aktiviert. Solange keine Notrufnummer aktiv gewählt wird, ist keine Ortung des Smartphones durch die Leitstelle möglich. Erst wenn die Notrufnummer gewählt wird, werden die Positionsdaten ermittelt und gesendet. „Das klappt sehr zuverlässig, ist schneller und genauer als Positionsnummern an Parkbänken“, so Kortmann.