Der Kreis Unna will in Zeiten von Inflation und steigenden Preisen eine Entlastung an die Bürger im Kreis weitergeben: die Abfallgebühren sollen sinken. Grundlage dafür sind die Kostenkalkulationen der Entsorgungsgesellschaften aus dem Kreis. So soll etwa die Gebühr für Restmüll um 9 Euro je Tonne sinken.
Kreis Unna
Die Senkung der Gebühren betrifft insbesondere den Hausmüll (Graue Tonne) und die Bioabfälle (je nach Stadt oder Gemeinde Grüne bzw. Braune Tonne) und somit zusammen die größte Menge an Abfällen. Voraussichtlich wird der Gebührensatz 2023 je Gewichtstonne Restmüll um rund 9 Euro sinken und der Gebührensatz beim Biomüll um gut 1 Euro. Leichte Erhöhungen hingegen müssen bei den seltener anfallenden Abfallarten „Sperrmüll“ und „Grünabfälle“ angekündigt werden. Sie fallen in ähnlicher Größenordnung aus.
Trennen lohnt sich
„Neben unseren abfallwirtschaftlichen Zielen können wir in 2023 für unsere Bürgerinnen und Bürger einen Beitrag leisten, keine weiteren Kostensteigerungen tragen zu müssen“, so Ludwig Holzbeck, Umweltdezernent des Kreises Unna. „In dieser zurzeit schwierigen Situation, insbesondere der Preisexplosion im Energiebereich, sehen wir, dass sich Anstrengungen der Bevölkerung zur getrennten Sammlung und der Abfallwirtschaft zur Verwertung durch niedrigere Gebühren direkt finanziell positiv auswirken.“
Dass die Restmüllgebühr um 9 Euro je Tonne sinken soll, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Anfang 2023 eine neuen Sortieranlage der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) den Betrieb aufnimmt. Dort werden Wertstoffe wie Metalle, Holz, Kunststoffe aus dem Hausmüll aussortiert werden, bevor die um die Wertstoffe reduzierte Menge zur Müllverbrennung nach Hamm geliefert wird. Damit ist die teuer zu verbrennender Menge geringer. Das wiederum führt zu niedrigeren Gebühren. Die Abfallwirtschaftsstrategie des Kreises Unna nach dem Motto „Vermeidung vor Verwertung vor Verbrennung“ geht damit auch für die Bürger auf.
Höhere Erlöse aus Altpapier
Zu der Senkung gibt es zusätzlich noch höhere Erlöse aus der Altpapiersammlung, deren Verwertung erfolgreich neu ausgeschrieben wurde, so dass auch dadurch die finanzielle Umlage auf die Bürgerinnen und Bürger nochmals gesenkt werden kann. Die Gesamtgebührenbelastung sinkt unter Berücksichtigung der gestiegenen Altpapiererlöse um knapp 1,5 Millionen Euro von 21,3 auf 19,8 Millionen Euro.
Die Kreisverwaltung nimmt jetzt die Detailberechnung vor. Sie wird den politischen Gremien des Kreises im November und Dezember zur Beschlussfassung vorgelegt.