Soziales:

Nach dem sicherheitsrelevanten Vorfall am Dienstagabend in der Notunterkunft in Selm-Bork, der den Einsatz massiver Kräfte der Polizei erforderte, hat Landrat Mario Löhr am Morgen umgehend das Gespräch mit Regierungspräsident Heinrich Böckelühr gesucht.

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Landrat Löhr im Gespräch.
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Alexander Heine Kreis Unna

Die Bezirksregierung Arnsberg ist verantwortlich für die als Zeltstadt geführte Unterbringungseinrichtung in Selm-Bork. In einem Telefonat hat Löhr gegenüber Böckelühr die klare Erwartungshaltung formuliert, dass die Zeltstadt bis spätestens Ende des Jahres 2023 zurückgebaut wird.

„Nach großen Polizeieinsätzen wie diesen ist die Verunsicherung in der Bevölkerung – verständlicherweise – groß“, so Landrat Mario Löhr. Ihm gehe es zudem ausdrücklich auch um seine Mitarbeitenden unter anderem der Zentralen Ausländerbehörde, die in der jüngeren Vergangenheit in der Einrichtung in Selm zunehmend Konfrontationen ausgesetzt gewesen seien.

„Ich habe die klare Erwartungshaltung, dass Josefine Paul als zuständige Ministerin diese Form der Unterbringung schnellstmöglich beendet.“

- Landrat Mario Löhr

„Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich kann die aufgebrachte Stimmung unter den Geflüchteten durchaus verstehen. Wenn Menschen in einer Zeltstadt – nach meinem Eindruck über Monate – mit 750 anderen verwahrt werden, dann ist ein Lagerkoller die logische und menschlich doch auch nachvollziehbare Folge. Im Ergebnis führen vermeintliche Nichtigkeiten zu ausgewachsenen Vorfällen wie am Dienstagabend. Das kann und will ich nicht akzeptieren.“

Löhr: „Menschen nicht über Monate verwahren“

Im Gespräch mit Regierungspräsident Heinrich Böckelühr hat Landrat Mario Löhr deshalb noch einmal deutlich gemacht, dass er eine Zeltstadt nicht für geeignet hält, Menschen darin dauerhaft unterzubringen. „Ich habe die klare Erwartungshaltung, dass Josefine Paul als zuständige Ministerin diese Form der Unterbringung schnellstmöglich beendet.“ Er fühle sich durch den sicherheitsrelevanten Vorfall am Dienstagabend bestätigt: „Man kann in so einer Zeltstadt nicht Hunderte Menschen über Monate verwahren!“ Zumal der Winter bevorstehe. „Das wird automatisch zu weiteren Problemen führen.“

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Autor

Max Rolke - Kreis Unna

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